Die EVM Berlin eG engagiert sich seit 1904 für das langfristige Wohl ihrer Mitglieder und der nachfolgenden Generationen. Unsere Aktivitäten stehen im Einklang mit den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedürfnissen der Genossenschaft. Wir stellen wir uns den Herausforderungen aus Klimawandel und technologischer Entwicklung.
Auf der 21. UN-Weltklimakonferenz, die im Dezember 2015 in Paris stattgefunden hat, einigten sich 197 Staaten auf ein neues, globales Klimaschutzabkommen. Ein wesentliches Ziel des Pariser Abkommens besteht darin, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf “deutlich unter” zwei Grad Celsius zu begrenzen mit Anstrengungen für eine Beschränkung auf 1,5 Grad Celsius.
In der Bundesrepublik sollen die CO2-Emissionen des Gebäudesektors im Vergleich zu 1990 bis 2030 um 65 Prozent sinken. Das stellt die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen – diesen stellen wir uns und gehen bedacht vor: Wir denken Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit bereits seit vielen Jahren untrennbar zusammen und verfolgen ein innovatives Maßnahmenpaket, mit dem wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In unserer ersten CO2-Bilanz, die sich auf das Geschäftsjahr 2020/2021 bezieht, wurde der Energiebedarf und CO2-Ausstoß jeder einzelnen Wohnanlage ermittelt. Sie bildet die Basis für das CO2-Monitoring, um nach Umsetzung von Maßnahmen deren Erfolge im Hinblick auf das Ziel der langfristigen CO2-Reduzierung messen zu können.
Unsere Erfolge können sich sehen lassen: Mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 20,8 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche im gesamten Wohnungsbestand sind wir bereits heute gut aufgestellt und übertreffen die gesetzlichen Vorgaben sehr deutlich:
Das Kriterium „CO₂-Ausstoß je m² Mietfläche“ wird zunehmend eine bedeutende Kennzahl zur Entscheidungsunterstützung, Steuerung und Kontrolle von investiven Projekten und Maßnahmen. Mit ihr wird zudem die energetische Qualität des Wohnungsbestandes gemessen und analysiert. Maßnahmen leiten wir auf dieser Basis ab. Hierzu zählen insbesondere:
Sämtliche Maßnahmen unterliegen einer Kosten-Nutzen-Betrachtung, müssen messbar und nachhaltig sein. Die regelmäßige Wartung von Heizungsanlagen ist seit langem EVM-Standard. Aktuell werden, wo noch nicht vorhanden, geregelte Heizungspumpen installiert und der hydraulische Abgleich in verschiedenen gasbeheizten Wohnanlagen hat begonnen.
Um für die verschiedenen Wohnanlagen die jeweils optimale Lösung zur Effizienzsteigerung zu finden, arbeiten wir gemeinsam mit Planern, ausführenden Firmen, Sachverständigen und Versorgern zusammen. Dabei wird nicht nur die Wärmeversorgung, sondern auch die Gebäudehülle und ein möglicher Einsatz von Photovoltaik- und Solaranlagen untersucht.
Vor einigen Jahren hat die Genossenschaft damit begonnen, Bienenvölker in Wohnanlagen anzusiedeln. Durch das Aufstellen von Bienenstöcken leistet unsere Genossenschaft einen kleinen Beitrag zum Erhalt unseres Ökosystems. Weil Bienen auf ihrer Nahrungssuche, die später in der Produktion von Honig endet, Pollen von Blüte zu Blüte weitertragen, sind sie die Bestäuber etwa eines Drittels aller landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Darüber hinaus fördert die städtische Bienenhaltung das Mikroklima im urbanen Raum.
Hier ist es um durchschnittlich 2-3 Grad wärmer als auf dem Land, weshalb Bienen in der Stadt im Frühling früher und im Herbst länger fliegen. Zusätzlich dazu finden sie in Berlin ganzjährig abwechslungsreiche Nahrung in den zahlreichen Grünanlagen, Hausgärten oder auf Balkonen und Verkehrsinseln. Ein weiterer Vorteil für Bienen in der Stadt ist, dass die Pflanzen dort meist weniger mit Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen. Übrigens: Eine Statistik des Deutschen Imkerbunds zeigt, dass Stadt-Bienen mehr Honig produzieren als Ihre Artgenossen auf dem Land.
Regenwasserversickerung senkt die Abwasserpreise, füllt den Grundwasserspeicher und schützt vor Überschwemmungen. Aus diesen Gründen bauen wir die Regenentwässerung in unseren Wohnanlagen nach und nach so um, dass das anfallende Niederschlagswasser von Dach- und Wegflächen direkt in ein aus einzelnen Boxen bestehendes Rigolensystem ins Erdreich versickert und nicht mehr in die städtische Kanalisation eingeleitet wird. Dadurch erfolgt eine zeitlich versetzte Abgabe des Wassers an den Untergrund. So wird das anfallende Regenwasser unmittelbar in den Wasserkreislauf zurückgeführt und nimmt nicht den aufwändigen Weg über die Anlagen der Berliner Wasserbetriebe.
Bäume leisten in der Stadt einen großen Dienst. Sie verschönern nicht nur das Stadtbild, sondern liefern auch Sauerstoff, spenden Schatten und binden Staub und Kohlendioxid. Gerade Straßenbäume leiden besonders unter dem Klimawandel, denn die Standorte sind noch trockener und heißer als anderswo, der zur Verfügung stehende Raum ist oft nicht ausreichend, Verdichtungen und Versiegelungen des Wurzelbereichs wirken sich negativ auf die Vitalität der Bäume aus und mechanische Verletzungen durch Bauarbeiten oder Autounfälle führen zu zusätzlichen Beeinträchtigungen. Starke Schäden an Bäumen werden auch durch das Streusalz des Winterdienstes verursacht. Dazu kommt noch die ätzende Wirkung von Hundeurin.
EVM-Mitglieder verschiedener Wohnanlagen beteiligen sich an der Mitmach-Aktion „Rettet unsere Bäume” und sorgen für ausreichende Bewässerung per Gießsack, Gießkanne oder Eimer. Gerne unterstützt die Genossenschaft diese nachahmenswerte Aktion durch die Anschaffung von Schlauchwägen mit Wasseruhr, damit die Bewohnerinnen und Bewohner das Wasser aus den Sprengwasserhähnen betriebskostenkonform entnehmen und auch in den zukünftigen, hoffentlich nicht allzu trockenen Sommern, weiter beziehen können.