war es endlich so weit: in luftiger Höhe, auf der Decke des dritten Obergeschosses, feierte die EVM Berlin eG das Richtfest an ihrem Sozialen Zentrum, das am Mariendorfer Damm 189 – 191 entsteht. Neben Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Bauschaffenden, gehörten auch die Architekten von büro13 um Roger Bach, das Projektteam der Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH um Koloman Korup, Mitglieder des Aufsichtsrates und der Vertreterversammlung sowie Vorstandsmitglieder anderer Genossenschaften und des BBU zu den 150 Gästen.
Die Arbeiten zum Projekt begannen 2017 und nach vielen Gesprächen und der Klärung offener Fragen wurde die Baugenehmigung im Jahr 2021 erteilt. Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft haben trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen am Projekt festgehalten, weil das Thema Wohnen im Alter und Wohnen mit Serviceleistungen durch die demografische Entwicklung eine immer größere Rolle in unserer Gesellschaft spielt. Mit dem Sozialen Zentrum Mariendorf, in dessen Einzugsgebiet die Genossenschaft über 1262 Wohnungen verfügt, schafft die Genossenschaft eine Perspektive für EVM-Mitglieder, die nicht mehr ohne Hilfe in der eigenen Wohnung leben können. Im Erdgeschoss des Sozialen Zentrum entstehen elf Gewerbeeinheiten mit einer Größe von 20 bis 200 Quadratmetern und im 1. OG acht Praxen mit einer Größe von 90 bis 290 Quadratmetern. Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) ist zukünftig Hauptmieter im Sozialen Zentrum. EJF und EVM haben einen Mietvertrag für eine Gesamtmietfläche von 1.228,05 m2 geschlossen. Das bundesweit tätige Unternehmen der Sozialwirtschaft wird im Sozialen Zentrum zwei Wohngemeinschaften und eine Tagespflege betreiben. Darüber hinaus entstehen am Standort insgesamt fünfzehn Servicewohnungen. Im Rahmen der Arbeiten wurde bereits die Bestandstiefgarage statisch ertüchtigt und die drei Bestandswohngebäude aus den 70er Jahren strang- und energetisch saniert.
Roger Bach von büro13 Architekten erläuterte seine Ideen für das Gebäude: baulich lehnt sich die Gestaltung an die vorhandenen Wohnbauten an. Ein leicht hervortretender Erker mit schlichten Fensterbändern betont die Ecke und bildet eine kleine Überdachung. Die Länge der Straßenfassade wird ab dem ersten Obergeschoss durch dreieckige Erker gegliedert und aufgefächert. Um den Straßenlärm abzuschirmen, werden sie mit Schallschutzfenstern ausgestattet. Durch drei Treppenhäuser wird der Baukörper mit Aufzügen erschlossen, wodurch ein barrierefreier Zugang gewährleistet ist.
Koloman Korup von Kondor Wessels betonte in seiner Rede, dass das Staffelgeschoss aufgrund von besonderen statischen Herausforderungen in Holzbau hergestellt werden musste. Mit ihm werde ein Beispiel geschaffen, wie zukünftig nachhaltig und fortschrittlich Aufstockungen auch im Bestand realisieren werden können.
Die Fertigstellung des Projektes ist zu Ende 2024 geplant. Ein besonderer Dank gilt EVM-Projektleiterin Sandra Albrecht und unserer Prokuristin Carola Eckert, ohne deren permanete Koordinierung das Projekt noch nicht so weit fortgeschritten wäre.